Primzahlen

(prime numbers)

Definition Eine Zahl p³2 und pÎ IN heißt Primzahl genau dann, wenn sie genau 2 Teiler aus IN hat, und zwar 1 und p selbst.

Beispiele Die ersten Primzahlen sind:
2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19, 23, 29, 31, 37, 41, 43, 47, . . . .

Satz 1 Jede Zahl nÎ IN mit n³2 ist in Primfaktoren zerlegbar, das heißt das Produkt von Primzahlen. (Man spricht auch von Primzahlzerlegung)

Beweis:
Vollständige Induktion über n
Induktionsanfang
n=2=1*2
Induktionsschluss:
Voraussetzung: Jede Zahl kleiner gleich n ist in Primfaktoren zerlegbar.
Schluss: Wenn n+1 eine Primzahl ist, so ist nichts zu beweisen. Sei n+1 keine Primzahl, dann existieren 2 Zahlen n1 und n2 beide kleiner als n mit n1*n2=n. Diese sind beide per Voraussetzung in Primzahlen zerlegbar. Also ist auch n ein Produkt von Primzahlen.

Beispiel 1 630=2*3*3*5*7

Satz 2 Es gibt unendlich viele Primzahlen.

Beweis:
Indirekter Beweis: Voraussetzung: Es gäbe endlich viele Primzahlen p1 bis pn. Nun bilden wir die Zahl p mit der Eigenschaft p=p1*p2*...pn+1.
Wenn man nun p durch p1 teilt, so bleibt der Rest 1.
Wenn man nun p durch p2 teilt, so bleibt der Rest 1.
.....
Wenn man nun p durch pn teilt, so bleibt der Rest 1.
Also hat p in seiner Primzahlzerlegung keine der Primzahlen p1 bis pn. Deshalb kann p nur selbst eine Primzahl sein oder eine zusammengesetzte Zahl sein, deren Primfaktorenzerlegung Primzahlen enthält, die sich von p1 bis pn unterscheiden. Widerspruch zur Voraussetzung.

Satz 3 Um festzustellen, ob eine Zahl n eine Primzahl ist, ist es ausreichend n durch alle Primzahlen von 1 bis zu teilen. Ist bis keine Primzahl als Teiler von n aufgetreten, dann ist n eine Primzahl.

Beweis:
Wenn n eine zusammengesetzte Zahl wäre, dann gilt für die kleinste Primzahl der Primfaktorzerlegung, also q, die n teilt q£ , denn anderenfalls wäre q*q>*=n und erst recht jede andere Primzahl der Zerlegung multipliziert mit q.

Beispiel 2 n=1001, , n=7*11*13,
n=93, , n=3*31

Satz 4 Es gibt unendlich viele Primzahlen der Art 4k+3 mit kÎ IN. (aber nicht für alle kÎ IN ist 4k+3 eine Primzahl)

Beweis:
Indirekter Beweis: Voraussetzung Es gibt endlich viele Primzahlen p1 bis pn, die sich als 4*k+3 mit kÎ IN darstellen lassen. Sei nun N=4*p1*p2*...*pn-1. Da N ungerade ist muss jeder Primfaktor von N ungerade sein und ist somit von der Gestalt 4k+1 oder 4k+3, denn zwischen 4k und 4(k+1)=4k+4 gibt es genau diese 2 ungeraden Zahlen. Das Produkt von Zahlen der Art 4k+1 und 4l+1 ist von der Art 4m+1, denn (4k+1)(4l+1)=16kl+4k+4l+1=4(4kl+k+l)+1. Da N nicht von der Art 4m+1 ist, enthält N mindestens einen Primfaktor q der Art q=4k+3. Da q|N aber alle p1 bis pn N nicht teilen folgt ein Widerspruch zur Voraussetzung.

Beispiel 3 4*1+1=5 ist Primzahl
4*2+1=9 ist keine Primzahl
4*3+1=13 ist Primzahl
4*4+1=17 ist Primzahl
4*5+1=21 ist keine Primzahl

Satz 5 Satz von Dirichlet
Seien a,bÎ IN mit ggt(a,b)=1, dann gibt es unendlich viele Primzahlen der Art ak+b.

Satz 6 Für jede Zahl kÎ IN gibt es zwei hintereinander folgende Primzahlen p und q, so dass zwischen p und q mindestens k zusammengesetzte Zahlen liegen. Also können die Lücken zwischen 2 aufeinanderfolgenden Primzahlen beliebig groß werden.

Beweis:
Sei kÎ IN gegeben. Man betrachte die Zahlen (k+1)!+2, (k+1)!+3,...(k+1)!+(k+1).
Die erste Zahl ist durch 2 teilbar.
Die zweite Zahl ist durch 3 teilbar.
Die dritte Zahl ist durch 4 teilbar
...
Die k. Zahl ist durch k+1 teilbar
Also haben wir k zusammengesetzte hintereinander laufende Zahlen gefunden, die von 2 Primzahlen p und q umgeben werden, mit p<(k+1)!+2 und q>(k+1)!+(k+1).

Satz 7 Hauptsatz der Arithmetik:
Die Primfaktorzerlegung einer Zahl nÎ IN ist eindeutig. Also ist , wobei pi<pj für i<j.

Beweis
Angenommen n habe 2 unterschiedliche Primfaktorzerlegungen, dann gilt
mit pi und qi Primzahlen und ai,biÎ IN
Für alle pi gilt, dass pi|n, also teilt pi genau ein der qi. Da beide Zahlen Primzahlen sind entspricht jedem pi genau ein qi und somit sind r=s, ai=bi und pi=qi.

Definition 2 Die natürlichen Zahlen ai der Primzahlzerlegung der Zahl n mit heißen Vielfachheit der Zahl pi.

Satz 8 Die Folge der Summe der Reziprokwerte der Primzahlen divergiert. Also:
.